KONGRESSHAUS BEREIT FÜR DIE ZUKUNFT

Die SP-Fraktion wird beiden Vorlagen zum Kongresshaus und zur Tonhalle zustimmen. Wir sind überzeugt, dass damit sowohl der Bildungs- als auch der Kulturstandort Zürich gestärkt werden und dass gleichzeitig die Rahmenbedingungen für viele KMUs und auch die Tourismusbranche in der Stadt spürbar verbessert werden.

Das vorliegende Projekt nimmt die vorgegebene Ausgangslage optimal auf, unterstützt die Stärken und eliminiert die heutigen Schwächen. Als Resultat erhält Zürich einen Gebäudekomplex für einen Kongressbetrieb, der für ca. 97 % aller weltweit durchgeführten Kongresse geeignet ist. Gleichzeitig erhält die Tonhalle eine Infrastruktur, die ihr einen modernen Konzertbetrieb ermöglicht. Entscheidend ist auch, dass die organisatorischen Voraussetzungen so verändert werden, dass die Aufgaben und Kosten transparent auf die Nutzniessenden aufgeteilt werden. Und dass die Stadt nicht nur die Hauptlast der nicht gedeckten Kosten trägt, sondern auch über einen entsprechenden Einfluss verfügt. Die dabei neu entstehende öffentlich-rechtliche Anstalt wird in die Lage versetzt, die Gebäude nicht nur zu unterhalten, sondern auch die nötigen Rückstellungen zu bilden, um zukünftige Erneuerungen zu finanzieren. Dass das Land als Gegenleistung für die Entschuldung in den Besitz der Stadt übergeht, ist für die SP zwingende Voraussetzung für ihr Eintreten auf die Vorlage.

Mit der vorliegenden Lösung wird das bestehende Gebäude an idealer Lage weitergenutzt. Das ist nach unserer Auffassung eine korrekte Interpretation der Ablehnung des Moneo-Neubaus durch das Volk. Jede andere Lösung ist mit höheren Kosten, längeren Realisierungszeiten und grösseren Risiken verbunden. Und jede Lösung, die von einem Neubau an einem unbekannten Standort ausgeht, wird belastet durch die Frage, was mit dem bestehenden Gebäude passieren soll. Der Sanierungsbedarf ist auch ohne Umbau dringend – und hat hohe Kosten zur Folge.

Die architektonische Aufwertung mit einer weiten Terrasse und das neue Restaurant für die Öffentlichkeit zeigen, dass man auch hinsichtlich der Architektur aus den Fehlern der 80er-Jahre gelernt hat. Die SP hat in der Kommission bereits auf die Wichtigkeit eines behindertengerechten Projektes hingewiesen, ein Punkt, der für uns sehr wichtig bleibt. Wir nehmen die diesbezüglichen Zusicherungen gerne zur Kenntnis und werden sie kritisch begleiten.

Die SP unterstützt die Weisung auch beim umstrittenen Punkt des Übergangsbetriebs und der Erhöhung der Subventionen für die Mietkosten. Der Übergangsbetrieb ist dank der Unterstützung von Privaten für die Stadt zu einem Preis zu haben, der angesichts des grossen Nutzens eines kontinuierlichen Betriebs sehr gerechtfertigt ist. Die Subventionserhöhung ist eine reine Kompensation von neu von der Tonhalle zu tragenden Kosten. Eine Verweigerung der Erhöhung würde faktisch eine Reduktion der Mittel für den kulturellen Betrieb bedeuten, die wir entschieden ablehnen.

Doch so klar die angestrebte Lösung ist, so komplex sind die dazu nötigen Schritte. Die Stärke der Vorlage ist, dass ihr sehr viele involvierte Akteurinnen und Akteure zustimmen, auch die, die althergebrachte Rechte abgeben müssen, wie die Tonhalle-Stiftung. Ohne diesen Konsens wäre dieser Neustart für den Kongress- und Konzertbetrieb in Zürich nicht möglich. Es war daher wichtig, dass die Kommission auf eine mehrheitsfähige Lösung hingearbeitet hat, die dieses Einvernehmen nicht gefährdet. Das ist gelungen und die SP steht zum Resultat. Wir sind überzeugt, dass die guten Argumente, die für das Projekt und für die Verankerung der neuen Organisation in der Gemeindeordnung sprechen, auch eine Mehrheit im Volk finden werden.

 

Weitere Auskünfte erteilen
• Pawel Silberring, SP-Gemeinderat, 079 543 66 36
• Davy Graf, SP Fraktionspräsident, 079 307 19 86