SP-Postulat bekämpft alltagstauglichen Rassismus

Ab sofort verzichtet die Stadtpolizei Zürich in ihren Medienmitteilungen auf die suggestive Nennung der Nationalität von Verdächtigen. Ein richtiger Entscheid, der auf ein SP-Postulat zurückgeht.

Die Nennung der Staatszugehörigkeit von Verdächtigen suggeriert, dass ein Zusammenhang zwischen Nationalität und Kriminalität oder einem spezifischen Tatbestand bestehe. Dieser Zusammenhang existiert in den allermeisten Fällen nicht. Vielmehr wird die Angabe der Nationalität immer wieder dazu missbraucht, diesen Zusammenhang künstlich herzustellen, die Bevölkerung gegen einzelne Bevölkerungsgruppen aufzuhetzen und Rassismus alltagstauglich zu machen.

 

Umso erfreulicher ist es, dass die Stadtpolizei künftig wieder auf die automatische Nennung der Nationalität verzichtet. Damit setzt Sicherheitsvorsteher Wolff ein breit abgestütztes Postulat der heutigen Nationalrätin Min Li Marti aus dem Jahr 2015 um, welches eine Änderung dieses Missstandes forderte.

 

Die Angabe der Nationalität erfolgt neu nur noch auf Anfrage. Wo die Nationalität in irgend einer Form relevant ist, steht die Information also nach wie vor zur Verfügung. Es liegt nun also nicht zuletzt in der Verantwortung der Medienschaffenden, im Einzelfall abzuwägen, ob die Angabe der Nationalität tatsächlich sachdienlich ist.