DIE PROSTITUTIONSGEWERBEVERORDNUNG NIMMT FORM AN

Gespannt wartete auch die SP auf die Ausführungsbestimmungen der PGVO, wollten wir doch wissen, wie der Stadtrat die von uns geforderten Schwerpunkte, insbesondere den Schutz der Frauen vor Ausbeutung und Gewalt, ein Verbot der Prostitution Minderjähriger und den Schutz der Bevölkerung vor sexuell übertragbaren Krankheiten, umzusetzen gedenkt.

Eine Fachkommission zur Beratung des Stadtrates, auch mit Vertreterinnen der NGO’s, wurde zusammengestellt und nahm ihre Arbeit auf.

 

Die SP stellt erfreut fest, dass erste Freierverzeigungen erfolgten. War es für uns doch zentral, dass nicht nur die Prostituierten gebüsst werden können, wenn sie am falschen Platz stehen, sondern eben auch die Freier, wenn sie Frauen ausserhalb des Strassenstrichs ansprechen oder gar das Geschäft öffentlich vollzogen wird.

Neu ist die Prostitution erst ab 18 Jahren erlaubt, was die SP sehr begrüsst.

Vom Stadtrat wurden klar formulierte Rechte und Pflichten für eine Bordellbewilligung, wie auch für eine Bewilligung für den Strassenstrich festgelegt. Für die Strassenprostituierten findet zusätzlich ein obligatorisches Informations- und Beratungsgespräch durch Flora Dora statt.

Die Knacknuss der Tages- (oder besser gesagt Nacht-) Bewilligungen für Frauen, die sich oft nur einige Tage in Zürich aufhalten, hat der Stadtrat überraschend unkompliziert gelöst: an einem speziellen Ticketautomaten bezahlt die Prostituierte eine Gebühr von CHF 5.- für eine Arbeits-Nacht. Wir sind gespannt darauf, wie sich das in der Praxis bewähren wird.

Was der SP noch fehlt, ist ein Informationskonzept zum Schutz der Bevölkerung vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Auch bei uns (wie schon in Schweden) sollte es selbstverständlich werden, dass Prostitution nur mit Präservativ stattfinden darf.

 

Die Terminvorgaben für den Strichplatz dauern uns zu lang, wäre doch eine Eröffnung zu Beginn der warmen Jahreszeit erfolgversprechender gewesen. Wir verstehen nicht, weshalb die Altlastensanierung auf dem Areal nicht schon jetzt durchgeführt werden kann. Trotzdem sind wir zuversichtlich, dass die geplante Eröffnung im August 2013 eine weitere Entspannung der Situation am Sihlquai und das Eindämmen von Ausbeutung und Menschenhandel bringen wird.