Anspruchsvolle Schulraumplanung

Als die Schule ‘Im Birch’ 2004 eingeweiht wurde, hagelte es von allen Seiten Kritik: der Bau sei zu gross –«auf Vorrat» zu bauen sei zu teuer und nicht legitim, obwohl damals im Umkreis der Schule bereits viele Wohnungen geplant oder im Bau waren.

Aufgrund dieser Kritik plante man künftige Schulhäuser zurückhaltender und setzte vermehrt auf Schulpavillons. Diese bieten qualitativ gute Schulräume, sind flexibel einsetzbar und können in nur zwei Jahren erstellt werden. Geplant waren die Pavillons als Provisorien – inzwischen prägen sie die Pausenplätze und Spielwiesen vieler Schulhausareale.

 

Im Schulkreis Uto (Kreis 2 und Kreis 3 südlich der Birmensdorferstrasse) besuchten im Schuljahr 2010/11 gut 4’000 Kinder die Volksschule, bis im Jahr 2026/27 werden es voraussichtlich mehr als 6’300 sein. Dabei verläuft die Zunahme je nach Schulkreis sehr unterschiedlich. Gegenüber dem Schuljahr 2018/19 beträgt die prognostizierte Zunahme an schulpflichtigen Kindern bis ins Jahr 2026/27 in Leimbach stolze 55 Prozent, während für den Friesenberg im gleichen Zeithorizont eine Abnahme von rund 1 Prozent vorhergesagt wird.

In der Vergangenheit wurden kaum Grundstücke für den Schulraum reserviert und bestehende Gebäude stehen oft unter Schutz. Dies erschwert Planung und Bau und hat in den letzten Jahren in verschiedenen Quartieren zu Engpässen geführt.
Inzwischen hat das Hochbaudepartement Massnahmen ergriffen und den Bereich der Schulbauplanung reorganisiert:

 

  • Es gibt ein eigenes Team für die Planung von Schulbauten.
    Für die kommenden Jahre sind zusätzliche Gelder für den Schulhausbau reserviert.
  • In Quartieren, in denen der Schulraum bereits heute knapp ist und wo weiterhin mit einer (starken) Zunahme der Schüler*innenzahlen gerechnet wird, wurden systematisch alle bestehenden Schulen auf Erweiterungsmöglichkeiten hin überprüft.
  • In Fällen, in denen Schulen im Inventar schützenswerter Gebäude (Vorstufe zum Denkmalschutz) sind, hat eine Überprüfung der Unterschutzstellung stattgefunden. Einzelne Gebäude wurden aus dem Inventar entlassen, so dass eine aus heutiger Sicht sinnvollere Nutzung des bestehenden Grundstücks möglich wird.
  • Das Hochbaudepartement betreibt eine proaktive Sicherung von Grundstücken für Schulbauten, d.h. es reserviert vorhandene städtische Grundstücke und teilweise können Schulanlagen durch Zukauf oder Tausch von Grundstücken ausgebaut werden.

Fazit: Die Schulraumplanung ist eine Herausforderung und noch bestehen in einzelnen Quartieren leider Engpässe. Dank der Neuorganisation ist aber sichergestellt, dass künftige Entwicklungen besser aufgefangen werden können, auch wenn die Umsetzung noch Zeit braucht.

 

(Diese Kolumne erschien am 27. Februar 2020 in der Lokalzeitung ‚Zürich 2‘).