Wie weiter mit dem Papierwerdareal?
Am Dienstag, 17. April kamen die Mitglieder der SP 1+2 zu einem ‚Primeur‘: Der Stadtingenieur, Vilmar Krähenbühl, stellte der Mitgliederversammlung den Planungsstand zum Projekt ‚Papierwerdareal‘ vor – noch bevor das Geschäft in der gemeinderätlichen Spezialkommission behandelt wurde.
Auslöser des nun in Angriff genommenen Projekts war eine Motion der GLP, die 2013 eine Neugestaltung des Areals forderte. Die GLP regte einen freien Platz an, die SP beantragte eine Textänderung, die die Absolutheit der Forderung einschränkte. Für die SP war der freie Platz nicht die einzig mögliche Lösung. Sie konnte sich genauso gut eine Teilüberbauung vorstellen. Wichtig war uns der verbesserte Zugang zur Limmat.
Nun hat der Stadtrat am 1. Februar 2018 dem Gemeinderat ein Kredit von 4.1 Millionen für die Ausarbeitung eines Nutzungskonzepts und die Projektierung beantragt.
Das Tiefbauamt hat in den vergangenen Jahren eine Machbarkeits- sowie eine Vertiefungsstudie durchführen lassen. Als Ergebnis dieser Studien wird vorgeschlagen, einen offenen Platz mit Pavillon und Bäumen zu erstellen. Dabei soll der Platz vergrössert werden, indem die bestehende Unterführung in Richtung Amtshaus II verlängert werden. Dadurch wird der Beatenplatz mit dem Papierwerdareal verbunden.
In den Untergeschossen soll weiterhin ein Grossverteiler Platz finden. Die bestehende Tiefgarage soll öffentlich werden. Die bestehenden oberirdischen Parkplätze im Gebiet sollen in die Tiefgarage verlagert werden.
Der Mühlesteg soll verbreitert und neu in Richtung Central ausgerichtet werden.
Anschliessend an die sehr informative Präsentation des Stadtingenieurs fand eine angeregte Diskussion der anwesenden SP-Mitglieder und SympathisantInnen statt. AnwohnerInnen der Altstadt legten ihre Sicht dar und die Anwesenden diskutierten Pros und Kontras des vorliegenden Projekts.
Der Konsens der Mitgliederversammlung der SP 1+2 fand sich in vier Punkten:
1. Die künftige Nutzung des Areals muss noch diskutiert werden. Einig ist man sich, dass das Areal der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen soll. Inwiefern ein neues Gebäude oder der Erhalt eines Teils des bestehenden Gebäudes mit öffentlich zugänglicher Dachterrasse die Lösung ist, hängt von der Nutzung ab. Inwiefern die Bevölkerung in einem partizipativen Prozess in die Entscheidfindung eingebunden werden kann, wurde auch diskutiert. Es wurde aber auch darauf hingewiesen, dass zu viele verschiedene Ideen in der Vergangenheit dazu geführt haben, dass sich nichts änderte – und das heutige ‚Provisorium‘ seit 1960 besteht.
2. Fragen stellen sich zur Verkehrsführung. Mehrere Voten bedauerten, dass man die zunehmenden Fussgängerströme von Hauptbahnhof Richtung Hochschulgebiet im Projekt ausblendet. Eine Verbreiterung der Bahnhofbrücke wurde von mehreren Personen als sinnvoll erachtet.
3. Oberirdische Parkplätze sollen in das bestehende Parkhaus verlegt werden. Dazu bestand in der Versammlung Einigkeit: Wenn das Parkhaus öffentlich wird, dann sollen auch die Parkplätze vom Zähringerplatz dorthin verlegt werden. Einen autofreien Zähringerplatz – das wünscht sich das Quartier und auch die Mehrheit im Gemeinderat.
4. Die neue Ausrichtung des Mühlestegs zum Central hin konnte von den Anwesenden nicht nachvollzogen werden. Die Anwesenden nutzen den Steg um ins Niederdorf zu gelangen.